Wenn Schwäche Stärke ist

Heute war ich wieder einmal stark und schwach.

Obwohl ich mir vornahm, stark zu sein,

um keine Schwäche mehr zuzulassen.

Alles ruhiger annehmen wollte ich und ja keinen Stress mehr haben,

aber es ist alles so leicht gedacht.

Vielleicht gehört es einfach dazu zum Leben?

Stärke und Schwäche, zwei Pole, die nicht gegensätzlicher sein können.

Heute waren sie wieder einmal so stark in ihrer Schwäche,

sodass in meiner Schwäche stark die Tränen flossen.

Damit ich wieder stark sein kann?

Es tat mir zwar nicht gut, sich in dieser Situation befinden zu müssen.

Immer noch sehe ich alles verschwommen und das Schreiben fällt mir schwer.

Aber eines hat es gemacht: mir Besinnlichkeit gebracht.

Und das Wörtchen „warum“ stellt sich mir.

War ich doch vor ein paar Stunden noch völlig durch den Wind.

Meine Gedanken wirbelten wirr umher.

Ich sprach mit mir selbst, wütend, mit aufgeregter, zitternder Stimme,

obwohl mein Gegenüber schon nicht mehr da war.

Benommenheit und Herzklopfen schenkte mir diese Schwäche.

Um Stärke zu spüren?

Sicher, ich habe sie ja schon lange nicht mehr spüren dürfen!

Hielten sich diese beiden versteckt oder waren sie nur beurlaubt?

Nun ja, heute waren sie ja präsent

und zeigten sich erholt mit vollem Enthusiasmus zurück.

Fazit?

Wenn Schwäche gleichzeitig Stärke sein kann,

dann ist es ja gut.

 

 

Brigitte Zehmisch

Februar 2018