Nebelmond (November)
Melancholie zieht durch mein Gemüt an diesen Tagen.
Wiesen und Felder dunstige Schwaden tragen.
Eine milchig graue Schicht
durch das kahle Geäst von Bäumen und Sträuchern bricht.
Wassertröpfchen sich fein verteilen
und durch die Lüfte eilen.
Oft lässt du sie aber auch schweben über Wald und Flur,
über alle Wunder der Natur.
Ich versuche aus dir zu schöpfen, du Nebelmondzeit,
denn manchmal trägst du noch ein goldenes Kleid.
Und all diese Tröpfchen an manchen Tagen,
welche sich auf das noch Verbliebene wagen,
im schimmernden Hellblau und Weiß
verwandeln sich in der Nacht zu Eis.
Am nächsten Tag in voller Sonne
lösen sie sich wieder auf mir zur Wonne.
Nebelmond, du bist mir nicht nur Melancholie
an deinen grauen Tagen.
Nein, du stellst mir auch Fragen aus allen Lebenslagen.
Du schenkst mir Gelassenheit und Ruhe
und den Blick nach vorn in die nächste Zeit,
eingehüllt in ein wundervolles Kleid,
gewebt mit Fäden der Glückseligkeit.
Ruhige Zeit
Neblig grau der Tag zur Neige geht.
Dunkelheit über allen Dächern schwebt.
Kaum ein Geräusch dringt von draußen ein.
Der erste Frost bettet sich in die Erde hinein.
Helles Mondlicht versilbert jeden Ast.
Abendfrieden trennt mich von jener Hast.
Ruhe breitet sich über meine Seele aus.
Und beim warmen Kerzenschein
lasse ich den Phantasien freien Lauf.
Da höre ich aus weiter Ferne
einen Engelschor mit zarten Stimmen,
die mir Freude überbringen.
Ein Glöckchen klingt dazu,
wie sonst noch nie eine zauberhafte Melodie,
geheimnisvoll für dich und mich.
Die Tür zum Weihnachtszimmer öffnet sich.
Und mittendrin, da steht ein Baum
von Engelshaar umschlungen.
Ein helles Licht er trägt auf jedem Zweig,
als ein fein gewebtes goldenes Kleid.
Melancholie und Balsam trägt die Luft,
welch ein schmeichelnd wundersamer Duft.
Ich fühle mich geborgen und beschützt,
in hell erstrahltem, zauberhaften Licht.
Behaglichkeit macht sich nun breit,
in dieser schönen Weihnachtszeit.