Mein künstlerisches Ich

Nun möchte ich Dir erzählen, wie es sich mit meinem künstlerischen ICH verhält, wie ich zur Kunst kam oder ob sie mir schon in die Wiege gelegt wurde und ich Gefallen daran fand, mich mit ihr auseinanderzusetzen.

 

Ich fange dann einfach mal an, und wage aus meinem ICH zu plaudern!

Als Kind galt ich in meiner Familie und bei meinen Spielgefährten als diejenige, die anders war als alle anderen, als eine kleine Träumerin, ruhig und verschlossen. Ich wollte schon immer meinen eigenen Weg finden.

Oft zog ich mich zurück, nicht aus Angst vor denen, die mit dem Strom zogen.

Nein, ich ließ sie gern ziehen, da ich mich ja dann meinen Träumen widmen konnte.

Schon damals faszinierten mich verschiedene künstlerische Richtungen.

Es waren zum Teil zwar nicht die heutigen, aber die Kunst prägte mich schon sehr intensiv. Womöglich lag es auch daran, dass meine Mutter hierzu den Grundstein legte. Sie hatte die Gabe, mir ihre künstlerischen Ambitionen vielfältig in einer Einfachheit, die in unserer Familie herrschte, so zu übermitteln, dass wahrlich bei mir davon etwas hängen blieb.

Ich kann mich erinnern, wie sie aus alten ausgedienten Wollsocken meines Vaters Theaterpuppen kreierte, um damit ganz spontan für uns Kinder ein Puppenspiel darzubieten. Es wurde gesungen, Mundharmonika gespielt und Zither. Sie machte Filmvorführungen mit einem Filmreflector, welcher stumm  Bilder auf ein an der Wand aufgespanntes Betttuch warf. Meine Mutter ließ sich dazu Geschichten einfallen, die mich heute noch im Unterbewusstsein begleiten.

Vor allem war ich dem Tanzen und dem Klavierspielen sehr angetan.

Oft schob ich das Mobiliar in unserem Wohnzimmer zur Seite und begann - zum Ärger meiner Mutter - barfüßig auf Spitzen den Schwanensee zu tanzen. Sie meinte nämlich, ich bekäme davon Plattfüße. Das alte verstimmte, schwarze Klavier, in der Fensternische stehend, lud mich fast täglich dazu ein, eigene Kompositionen darauf zu spielen.

Ich versuchte mich beim Schreiben von kleineren Versen und beim Malen.

Leider war es mir jedoch nicht vergönnt, mich beruflich in künstlerischen Bereichen wiederzufinden. Der Versuch, zu einem Vorstellungsgespräch nach Berlin zu fahren, um mich dort als Bühnentänzerin beruflich ausbilden zu lassen, schlug fehl. Meine Mutter hatte da so ihre Bedenken.

Trotzdem ließ ich mich nicht von meinem Weg abbringen, und ich lebte und lebe  meine anderen künstlerischen Gaben aus, welche Du hier auf meiner Hompage sehen kannst.

Was für ein Glück ist es, sich immer noch auf diesem Pfad befinden zu dürfen und die mir gegebenen Schätze, welche tief aus meinem Inneren geradewegs so heraussprudeln, ins Künstlerische umzusetzen.

Kaum vorstellbar für mich ist, mit dem künstlerischen Tätigsein aufzuhören.

Meine Liebe zur Kunst lässt mich mutig und offen sein, mich an Grenzen bewegen und sie sogar überschreiten, Grenzen, die ich mir selbst setzte oder gesetzt bekam, und von denen ich mir gut vorstellen kann, sie in meinem Leben nicht mehr zu brauchen. In meinem künstlerischen Handeln kann ich mich verlieren, ich kann aufatmen, mir meine Träume verwirklichen und mich so zeigen, wie ich mich fühle. Hier darf ich sein und mich fallen lassen. Wie wunderbar es doch ist, in diesen Momenten ganz für sich im ICH zu sein.