Leise Tränen

 Als ich von dir ging mit einem gemischten Gefühl,
machte ich noch einmal Halt

und ein Augenblick mit meinem Herzen dir noch galt.

Traurigkeit machte sich nun breit und du senktest deinen Kopf.

Komm, schau noch einmal auf, ganz egal, wie es dir geht.

Mein Schatz, es ist nicht zu spät.

Du weißt, das ich weiß, wie es um dich steht.

Leise Tränen weine ich,

weil ich sehe, was du mit dir tust.

Wer hat dich nur verflucht?

 

Komm, mein Schatz,

spucke dem Teufel ins Gesicht, wenn er zu dir spricht.

Du hast in deinem Leben gelebt, geliebt, gelacht

und so viel Wertvolles vollbracht.

Und nun meinst du, es sei vorbei?

Nein, auf keinen Fall!

Bitte sei stark für dich, es ist noch Zeit!

Leise Tränen weine ich sonst bis in die Ewigkeit.

 

Ich weiß, wie schwer es ist,

aber ich mag nicht sehen, wie du zerbrichst.

Und wenn ich sitze eng umschlungen mit dir allein,

möchte ich laut schreien: „Bitte tu es nicht,

es schmerzt so fürchterlich!“

Dann weine ich die leisen Tränen in mich hinein.

In diesem Augenblick fühle ich mich allein.

Mein Schatz, komm, lass es doch sein.

Denn ich möchte noch an diesen Tagen

von dir ein kleines Stückchen Liebe haben.

 

 

Brigitte Zehmisch